Berichten zufolge plant die Europäische Kommission ein generelles Verbot von Verbrennungsmotoren in Europa ab 2035. Sollten sich diese Pläne bewahrheiten, muss man sich schon fragen, ob langsam der Bezug zur Realität verloren geht?
Der Umstieg auf emissionsärmere Fahrzeuge ist richtig, und er ist bereits heute in vollem Gange. Die Automobilindustrie ist mitten im notwendigen Transformationsprozess und die stetig zunehmenden Zulassungszahlen zeigen, dass alternative Antriebe eine immer wichtigere Rolle einnehmen. Es ist aber abenteuerlich, wie nun im Vorfeld des so wichtigen Fit-for-55-Pakets medial mit Fabelgrenzwerten und sogar einem Verbrenner-Verbot gespielt wird.
Bei dem notwendigen Umstieg auf emissionsärmere Antriebsarten schadet ein solches ‚Kopf durch die Wand‘ mit einer befohlenen Beschränkung auf Elektromobilität. Regulatorisch müssen wir die Technologieneutralität unbedingt bewahren, denn gerade im Bereich der synthetischen Kraftstoffe gibt es viele hoffnungsvolle und innovative Entwicklungen, die zur Emissionsreduzierung bedeutend beitragen können.
Wir wollen ambitionierten Klimaschutz, aber gerade die vielen Beschäftigten im Automobilsektor müssen wir auch berücksichtigen. Nur wenn der Übergang auf einen emissionsarmen Verkehr sozial ausgewogen gestaltet wird, wird dieser den Rückhalt der Bevölkerung haben.
Wir dürfen niemanden ausschließen. Wer in der Großstadt wohnt und den Arbeitsplatz und die Einkaufsmöglichkeiten vor der Haustür hat, hat leicht reden. Wer auf sein Auto angewiesen ist, muss auch weiterhin die Möglichkeit haben, bezahlbar von A nach B zu kommen und sein Auto mit dem jeweils benötigten Treibstoff zu betanken.
Die Elektomobilität ist nicht der Weisheit letzter Schluss und sicher kein Segen für unsere Umwelt. Es gibt weitere vielversprechende Energiequellen. Bezahlbar, umweltfreundlich und hoffentlich technisch bald in Masse umsetzbar. Wasserstoff sei hier nur als ein Beispiel genannt.
Gerne teile ich auch einen kurzen Beitrag des WDR zu diesem Thema mit Ihnen.