Austausch mit Bauern- und Winzerverbandes Westerwald

Gemeinsam mit Jenny Groß, MdL meiner Kreistagskollegin Annette Aller und dem CDU-Fraktionsvorsitzenden im Westerwälder Kreistag, Dr. Stephan Krempel, war ich auf dem Hof Neuroth in Bilkheim zu Gast, um mich mit Mitgliedern des Bauern- und Winzerverbandes Westerwald auszutauschen. Anlass zum Gespräch gab insbesondere ein Vorschlag der Europäischen Kommission zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln. Die Verordnung sieht vor, die Verwendung und Risiken u.a. chemischer Pflanzenschutzmittel bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren, wobei die nationalen Ziele zwischen 35-70% variieren können.

Für viele heimische Landwirte würde die Verordnung in ihrer aktuellen Form allerdings faktisch ein Berufsverbot bedeuten, da in Deutschland über ein Viertel der deutschen Agrarfläche zu den „empfindlichen Gebieten“ zählt, auf welchen zukünftig keine Pflanzenschutzmittel mehr angewendet werden sollen bzw. nur unter strengen Ausnahmen. Wenngleich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln freilich bedacht und kontrolliert erfolgen sollte, muss eine Überregulierung verhindert werden. Gerade vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine dürfen wir die Ernährungssicherheit Europas und der Welt nicht zusätzlich gefährden. Allzu restriktive Regulierungen werden in der Quintessenz dazu führen, dass die globale Wettbewerbsgleichheit europäischer Landwirte beeinträchtigt wird.

Konkret laufen wir Gefahr, dass unsere Lebensmittel nicht mehr „vom heimischen Landwirt nebenan“ erzeugt werden können, sondern es zu steigenden Importen von Lebensmitteln geringerer Qualität aus Drittländern kommt. Die Kommission hat mittlerweile signalisiert, dass nicht alle Pflanzenschutzmittel verboten werden sollen, sondern nur die Schädlichsten! Es wird wohl auch kein generelles Verbot auf geschützten Flächen kommen.

Stellv. Vorsitzender der CDU/CSU Gruppe
im Europäischen Parlament